Werbesprache - Englischsprachige Reklamesprüche gehen an den Kunden vorbei
Zwar finden sich inzwischen überall im täglichen Leben in Deutschland englische Begriffe und Sprüche. Doch kaum einer versteht wirklich, was sich hinter den Fremdworten verbirgt. Besonders fatal ist dies in der Werbung, in der immer mehr deutsche Produkte mit englischen Sprüchen beworben werden, die kaum ein deutscher Konsument wirklich versteht.
Dies ist das Ergebnis einer Studie der Kölner Agentur Endmark. Diese ließ untersuchen, wie Werbung mit englischen Begriffen und Sprüchen in Deutschland bei potenziellen Kunden ankommt. Das Ergebnis ist für werbende Firmen und Agenturen ernüchternd bis erschreckend: Nur zwischen 8 und gut 30 % der Befragten Personen konnte Begriffe und Sprüche richtig übersetzen. An allen anderen geht die Werbung im besten Fall vorbei. Im schlechtesten Fall werden mit einem Produkt oder einer Firma negative Aspekte assoziiert. Bestes Beispiel ist die Firma Douglas, die bis vor wenigen Monaten mit dem Spruch "Come in and find out" geworben hat, was ein Großteil der Kunden als "Komm rein und find raus" übersetzt hatte. Dabei sollte der Spruch Kunden im Gegenteil dazu animieren, im Geschäft zu bleiben und sich in Ruhe die Produkte anzusehen. Ein Fazit der Studie ist, dass deutsche Konsumenten, will man sie mit Werbung überhaupt erreichen, auch in der Muttersprache angesprochen werden sollten.
Praxis-Tipp Wenn Sie Ihre Produkte oder Leistungen bewerben wollen, sollten Sie sich in jedem Fall an Ihrer Zielgruppe orientieren. Sind dies Privatpersonen oder kleine Unternehmen, verbieten sich - mit evtl. wenigen wirklich klar definierten Ausnahmen - englische Begriffe oder Sprüche in Ihrer Werbung eigentlich. Wollen Sie in erster Linie deutsche Konsumenten erreichen, formulieren Sie Ihre Werbeaussage auch in deutscher Sprache. Wenn Sie mit einer Agentur zusammen arbeiten, sollten Sie Ihren Standpunkt entsprechend klar machen und auf einer entsprechenden Konzeption bestehen. Lassen Sie sich nicht durch markiges Auftreten oder Hinweise darauf, dass bestimmte Begriffe derzeit gerade "angesagt" sind, verunsichern. Wollen Sie Ihre Entscheidung absichern, sprechen Sie doch mit Ihren Kunden und fragen Sie sie, wodurch sie sich am ehesten angesprochen fühlen. Und nicht zuletzt: Fragen Sie sich doch einmal, in welcher Sprache Sie am liebsten mit einer Werbebotschaft angesprochen werden wollen! Werbung kostet und soll Erfolg bringen. Überlegen Sie daher sehr genau, wie Sie vorgehen wollen: Schließlich ist es Ihr Geld!
Viel spaß beim umsetzten, ich denke es könnte dem einen oder anderen helfen ;o) (Andere Tipps und Ideen von euch sind gerne gefragt)
MfG foerb
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